Allgemeines
Die Hanfpalme ist wohl eine der bekanntesten und beliebtesten Palmen. Aber leider fallen
viele dieser schönen Pflanzen dem Winter zum Opfer, da es leider nicht so einfach ist sie
auszupflanzen, wie halt viele denken, aber dazu später mehr.
Das Heimatgebiet der Hanfpalme erstreckt sich über Ost China bis ins südliche Japan. Im
ostasiatischen Hochgebirge wächst diese Palme auf bis zu 2500m über den Meeresspiegel,
in dieser Höhe wird sie aber selten höher als 3m, im mediterraneren Klima schafft sie es bis
auf 10 m Höhe. Die Hanfpalme gehört zu den stammbildenden Palmen, ihr Stamm ist mit
braunen Fasern umschlossen, die nach und nach abfallen. Die Blattfarbe von jungen
Pflanzen ist dunkelgrün, bei älteren Exemplaren auch matt blau.
Der Standort
Die Kältetoleranz der Hanfpalme liegt bei ca. - 17°C, diese erreicht sie aber erst im Alter von
mindestens 5 Jahren, und auch nur wenn sie bis dahin kühl überwintert worden ist. Die
Frostresistenz von -17°C bezieht sich aber nur auf den Wurzelbereich, die Blätter sterben,
ohne Winterschutz, bei einer Temperatur unter -8°C ab.
Als reine Zimmerpflanze eignet sich diese Palme nicht, da sie besonders im Winter stark an
der trockenen Heizungsluft leidet, außerdem mag sie es in der Wachstumsphase nicht
ganz so heiß, sie wächst am besten bei Temperaturen um die 20°C, ist es viel wärmer so
verlangsamt sie das Wachstum, oder stellt es ganz ein.
In der Wachstumsphase, von Ende April bis Anfang September, bevorzugt diese Palme
einen sonnigen Standort, denn desto mehr Schatten sie abbekommt, desto langsamer
wächst sie. Der Wasserbedarf der Hanfpalme ist eher mäßig, und kurze Trockenperioden
steckt sie auch schon mal weg, was ihr aber gar nicht gut bekommt ist Staunässe oder
nasse Füße, da ihre Wurzeln sehr schnell anfangen mit faulen. Wird ein Untersetzer oder
Übertopf verwendet, so muß dieser unbedingt auf Wasser kontrolliert werden, da diese
Palme daran sehr schnell zugrunde geht.
Sehr wichtig ist auch, dass die Hanfpalme einen festen Standort erhält, und nicht dauernd
umziehen muß, da sie öftere Standortwechsel überhaupt nicht gut verträgt. Die
Hanfpalme sollte ein windgeschütztes Plätzchen erhalten, da ihre Blätter sehr schnell
wegknicken, was der Optik halber nicht gerade günstig ist.
Da diese Palme nur eine mäßige Wachstumsgeschwindigkeit vorlegt, sollte man unbedingt
darauf achten, das man die Hanfpalme nicht überdüngt.
Eine Düngergabe aller drei Wochen von Ende April bis Anfang September ist ausreichend.
Wenn die Wurzeln der Palme zu den Bodenlöchern des Topfes rausgucken, wird es Zeit für
einen neuen Kübel, dieser sollte nur wenig größer als der alte sein, da sonst die Hanfpalme
sich nur auf das Wurzelwachstum konzentriert, und oben nicht viel passiert.
Die beste Zeit zum umtopfen ist Mitte April, noch bevor die neue Wachstumsperiode richtig
begonnen hat.
Auf keinen Fall darf die Hanfpalme im Spätherbst oder gar im Winterquartier umgetopft
werden, da sie dadurch nur zu unnötigen Wachstum zur völlig falschen Zeit angeregt wird,
was in den meisten Fällen zum Eingehen der Pflanze führt.
Das neue Substrat sollte eine Mischung aus normaler Blumenerde mit etwas Sand und Torf
sein, ist die Palme schon recht groß, so sollte auch noch etwas lehmige Gartenerde
beigemischt werden, damit sie besseren halt bekommt.
Als erstes wird eine Dränageschicht aus Kieselsteinen oder Blähton in den Kübel gefühlt,
das beugt der Staunässe vor.
Ich lege immer noch größere Steine auf die Erde, das hat den Vorteil, das der Kübel
wesentlich mehr Standfestigkeit kommt, und die Mineralien die die Steine abgeben
bekommen den Palmen sehr gut.
Die Indoorüberwinterung
Die Hanfpalme sollte solang Draußen bleiben, bis die ersten Nachtfröste drohen, ein zu
frühes rein räumen bekommt ihr weniger gut.
Zum Überwintern sollte ein heller und kühler Raum gewählt werden. Die beste
Überwinterungstemperatur liegt zwischen 5°C bis 10°C. In der Überwinterungszeit muß
man auch die Gießwassermenge runterfahren, eine leichte Ballenfeuchte genügt völlig,
das Düngen wird ganz eingestellt. Die Hanfpalme eignet sich nicht für eine warme
Überwinterung, besonders trockene Heizungsluft wäre der Untergang dieser schönen
Pflanze. Sobald es Frühling wird und kein Frost mehr in Sicht ist, kann die Hanfpalme
wieder ihr Gartenquartier beziehen, da sie sich im Freien nun mal am wohlsten fühlt.
Die Outdoorhaltung
Für ein Auspflanzen eignen sich nur Hanfpalmen die mindestens fünf Jahre alt sind, da sie
erst in dem Alter ihre volle Frostresistens entwickelt haben, jüngere Pflanzen gehen auch
bei geringem Frost ein.
Man sollte auch darauf achten, das die Palme möglichst viel Wurzelmasse hat, je mehr
Wurzeln desto mehr Frost übersteht sie unbeschadet.
Das Auspflanzen sollte unbedingt früh im Jahr passieren, am besten Ende April bis Anfang
Mai, damit die Hanfpalme genügend Zeit zum Einwurzeln hat. Man muß einen geschützten
Standort wählen, besonders kalte Ost- und Nordwinde können großen Schaden anrichten.
Ein guter Winterschutz ist überlebenswichtig für die Palme, da sie im Wurzelbereich nur
Temperaturen von maximal -17°C ohne Schutz übersteht. Erst wenn die ersten Nachtfröste
drohen, sollte man die Palme winterfest einpacken.
Der Stamm wird mit einer Stroh- oder Jutematte umwickelt, danach kommen mindestens
drei Schichten Luftpolsterfolie ringsherum.
Der Wurzelbereich wird weiträumig mit einer möglichst dicken Schicht aus Rindenmulch
bedeckt, desto höher, desto besser, darüber kommen noch Reisigzweige und zwei lagen
Luftpolsterfolie. Zum Abschluß sollten unbedingt noch größere Steine auf die Folie gelegt
werden, damit das Kunstwerk auch bei Sturm an Ort und Stelle bleibt.
Ganz wichtig ist es das Palmenherz vor eindringender Nässe zu schützen, da diese beim
Gefrieren die Palme zerstören würde.
Als Schutz eignet sich eine Folienhaube im Regenschirmprinzip, oder man baut ein Dach
darüber.
Sobald kein Frost mehr droht wird der Winterschutz entfernt.
Tipp zum Kauf
Da die Hanfpalme immer gefragter wird, wird sie leider in Massen gezüchtet, was meist
eine mindere Qualität zur Folge hat. Besonders Exemplare die unter sogenannten
Pflanzlampen zu übermäßigen Wachstum angeregt werden, haben meist eine kurze
Überlebensdauer. Diese Pflanzen erkennt man leicht an einen sehr dünnen Stammansatz
und an einer sehr blassen Blattfarbe. Vom Erwerb einer solchen Pflanze rate ich ab, da sie
nicht lange Freude an ihr haben werden.
Wenn jemand noch etwas zuzufügen hat, bitte schreiben.